Manche kennen den Herrn Inafune ja vllt noch als Mitentwickler von Resident Evil und Megamen und er spricht meiner Meinung nach in diesem Interview die Wahrheit, aus diesem Grund will ichs euch jetzt mal auch nicht vorenthalten.
Es ist nicht das erste Mal, dass führende kreative Köpfe wie Keiji Inafune die japanische Spieleindustrie kritisieren. Auf der Game Developers Conference 2012 vor wenigen Tagen trieb es Inafune aber auf die Spitze. Inafune glaubt und sagt: “Game Over Japan”, heißt es bald, wenn es so weiter geht.
“Wir haben den ‘Willen zum Sieg’ verloren. Wenn wir so weitermachen, heißt es bald ‘Game Over Japan‘”, sagte Keiji Inafune sichtlich erregt auf der GDC 2012. Ein erster Ausweg für ihn ist es, darüber zu sprechen. “Wir waren das Gewinner-Team. Heute hat uns sogar Korea überholt. Das gilt nicht nur für unsere Spieleindustrie, sondern für ganz viele Bereiche. Japan fällt zurück.” Japan läuft dem Westen hinterher, glaubt Inafune. “Wir machen es uns allzu leicht, wenn wir nur bekannte Marken aufwärmen, ohne sie inhaltlich zu erneuern. Wir müssen wieder Risiken eingehen, den harten Weg wählen“, fordert Inafune.
Die Journalisten auf der GDC 2012 fragen Inafune, welche Marken er meint. “Ich will mir keine Feinde machen“, lautet Inafunes Antwort. Aber wir alle wissen, welche Serien Inafune damit meint. “Die ursprünglichen Schöpfer haben diese Marken aufgebaut. Ihre Nachfolger wärmen sie heute nur noch auf, ohne etwas Neues zu kreieren oder Risiken einzugehen“, nennt Inafune die Ursachen. Schuld daran seien aber nicht die Entwickler, sondern die Entscheidungsträger, die Manager der großen Publisher, die kreative Ideen und Initiativen abwürgen würden.
Das hat Inafune einst am eigenen Leib erlebt. Er hob Mega Man aus der Taufe, führte Resident Evil zu großen Erfolgen, hatte bei Capcom einen sicheren, gut bezahlten Job und war Chef von 900 Mitarbeitern. Aber er fühlte sich in seiner Kreativität eingeschränkt. Inafune kehrte Capcom den Rücken zu, gründete Intercept und Comcept und arbeitet nun an einem Low-Budget Nintendo 3DS-Titel, King of Pirates. Genehmigungen braucht er nicht mehr, er ist sein eigener Chef. Dafür fehlt aber auch das ganz große Geld für AAA-Produktionen. Trotzdem verspricht Inafune auf der GDC: “Ich werde Japan einen neuen Helden geben. Aber er wird nicht Mega Man heißen. Dessen Rechte liegen bei Capcom.“
Auch sein Ex-Arbeitgeber gehört nicht mehr zur Weltelite. Der einzige japanische Entwickler, dem diese Ehre zuteil wird, ist laut Inafune Nintendo…
Quelle: JPGAMES.de